Trsat: Burg mit der schönsten Aussicht auf Rijeka

Trsat in Rijeka

Auf einem Hügel über der Hafenstadt Rijeka wacht die Burg Trsat mit nostalgischer Schönheit. 138 Meter über dem Meeresspiegel gewährt die Festung die wohl beste Aussicht auf Kroatiens drittgrößte Stadt und die Kvarner Bucht mit den Inseln Krk und Cres. All jene, die zu Fuß anreisen, leitet eine über 500 Stufen lange Treppengasse vom Stadtzentrum hinauf zur Burg – die berühmte Trsater Treppe (Trsatske stube). Ein lohnenswerter Ausflug, der sich wie eine Zeitreise anfühlt.

Einblick in die Geschichte von Trsat

Die Ursprünge von Trsat reichen bis in die vorrömische Zeit zurück, als sich auf dem Hügel ein illyrischer Beobachtungsposten befand. Auch für die Römer avancierte die Stelle zu einem strategisch wichtigen Ort. Die Anhöhe gab den Legionen die Möglichkeit, die Gegend zu überblicken und potenzielle Feinde schon aus der Ferne zu erspähen.

Im späten 13. Jahrhundert begann der Ausbau von Trsat zu einer mittelalterlichen Festung, um Rijeka und die Handelsrouten an der Adria zu schützen. Besondere Bekanntheit erlangte die Burg durch das in Kroatien legendäre Adelsgeschlecht der Frankopaner. Diese Familie beherrschte über mehrere Generationen das Gebiet, doch im Laufe der Jahrhunderte wechselte das steinerne Bollwerk mehrmals seine Besitzer. Dazu zählten sowohl die Venezianer als auch die Habsburger und der Graf Laval Nugent, der Trsat in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erwarb.

Im Zuge der Besitzerwechsel wurde die Burg immer wieder restauriert und erweitert. Zum Beispiel ließen die Nugents ein Familienmausoleum im Stil eines griechischen Tempels auf der oberen Terrasse errichten. Über den vier Säulen prangt der Schriftzug „Mir Junaka“ (Frieden des Helden). Bewacht wird diese imposante Ruhestätte von zwei Drachenstatuen des Wiener Bildhauers A.D. Fernkorn.

Der Park außerhalb der Burgmauern geht ebenfalls auf die Familie Nugent zurück. Einst handelte es sich um eine Verteidigungsanlage, die später landwirtschaftlich genutzt wurde. Nach dem Bau des Hauses Decrevi folgte im späten 19. Jahrhundert die Parkgestaltung. Am Rande der Spazierwege findet man hier schattige Plätze, um sich während einer Stadtbesichtigung einen Moment zu entspannen.

Familienmausoleum Nugent in Rijeka
Trsat mit dem Mausoleum der Nugents, Foto: Kroatien-Liebe

Ausflugsziel mit mittelalterlichem Flair

Der Weg hinauf nach Trsat ist eine kleine Pilgerreise, die auf drei Arten möglich ist: mit dem Auto, mit dem Bus oder zu Fuß. Man braucht übrigens keine Sportskanone zu sein, um die Trsater Treppe zu bezwingen. Zwar handelt es sich um einen mehrere hundert Meter langen Aufstieg, doch unterwegs laden malerische Aussichtspunkte zum Schauen und Verschnaufen ein. Außerdem liegt der Großteil der Treppe im Schatten, so dass das Erklimmen der Stufen in der Regel nicht allzu schweißtreibend ist.

Oben angekommen, wartet eine Mischung aus Geschichte, Entspannung und Urlaubsromantik – ein malerischer Stadtteil abseits des hektischen Zentrums von Rijeka. In einem der Straßencafés kannst du nach dem Aufstieg innehalten, Menschen beobachten und von der mediterranen Atmosphäre zehren.

Von den Cafés und Restaurants ist es nur noch ein Katzensprung zur Burg Trsat. Dieses liebevoll gepflegte Kulturdenkmal bietet Geschichte zum Anfassen – beispielsweise in einem interaktiven Museum oder auf den Zinnen der begehbaren Türme, wo sich Wind und Weite vereinen. Auch im Burghof gibt es ein Restaurant für eine Stärkung oder Erfrischung während der Besichtigung. Im Sommer kann es innerhalb der dicken Befestigungsmauern lebendig zugehen, denn dann wird Trsat häufig zur Kulisse für Feste, Konzerte und Kunstausstellungen.

Möglicherweise begegnen dir am Rande der Burg religiöse Pilger. Die benachbarte römisch-katholische Basilika Unserer Lieben Frau von Trsat ist nämlich der größte Wallfahrtort im Westen von Kroatien und beherbergt sowohl einen Marien-Schrein als auch ein Franziskanerkloster.

Aussicht vom Burgturm auf Rijeka
Auf dem Burgturm von Trsat, Foto: Kroatien-Liebe

Trsat ist ganzjährig geöffnet

Während der Tourismus in Kroatien im Herbst und Winter stark zurückgeht, bleibt die Burg ganzjährig zwischen 9 und 21 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarten für erwachsene Einzelpersonen kosten je nach Saison zwischen zwei und drei Euro. Für Behinderte und Kinder unter sieben Jahren ist der Eintritt frei (Stand: 2025).

Am meisten lohnt es sich, Trsat am früheren Morgen zu besichtigen. Dann sind die Besucherströme noch überschaubar, und der Stand der Sonne begünstigt traumhafte Fotomotive von der Burg und der Aussicht auf die Kvarner Bucht. Wenn du an einem der Aussichtspunkte den Blick schweifen lässt, mag es sein, dass dich das Panorama mit Meer und Inseln am Horizont verzaubert. (as)

Autor

client-photo-1
Annika Senger
Annika Senger ist Gründerin und Chefredakteurin des Reise- und Kulturportals Kroatien-Liebe. Die passionierte Bloggerin und Reisevermittlerin interessiert sich für Reisen, Musik, Literatur, Sprachen, Kochen und Fotografie.
Adresse: Berlin, Deutschland

Kommentare

Schreibe einen Kommentar