Türkis schimmerndes, glasklares Wasser, das in Strandnähe Blicke bis auf den Meeresgrund erlaubt – dafür ist die Adria an Kroatiens Küste bei Einheimischen und Urlaubern berühmt. Kein Wunder, dass im Jahr 2016 ganze 91 Strände mit einem Zeichen für hervorragende Wasserqualität ausgezeichnet worden sind: Die blaue Flagge in Kroatien steht aber nicht nur für ein sauberes Meer, sondern auch für hohe Sicherheits- und Service-Standards und ein ökologisch verträgliches Management von Badestellen und Yachthäfen.
Blaue Flagge in Kroatien: seit 1997 im internationalen Wettbewerb
Seit 1997 nimmt Kroatien alljährlich am internationalen Wettbewerb um die blaue Flagge teil. Die Anzahl der blau beflaggten Küstenparadiese in Dalmatien, Kvarner und Istrien hat sich im Laufe der vergangenen 20 Jahre stetig erhöht.
Zugelassen für den Wettbewerb werden nur Badestellen und Yachthäfen, welche die hohen Umweltstandards der internationalen Stiftung für Umwelterziehung (Foundation For Environmental Education, FEE) erfüllen.
Während der gesamten Badesaison müssen alle 14 Tage an den betreffenden Stränden Wasserproben entnommen werden. Die Wasserqualität hat den EU-Richtlinien zu entsprechen und die Ergebnisse werden, für Badegäste gut sichtbar, an Infotafeln am Strand veröffentlicht. Die Gemeinden haben also eine meeresfreundliche Abwasser- und Abfallentsorgung zu gewährleisten.
Sicherheit am Strand und auf dem Weg dorthin
Die blaue Flagge in Kroatien weht im Übrigen nur, wenn während der Saison tagsüber qualifizierte Rettungsschwimmer ein Auge auf die Badenden werfen und für Notfälle Erste Hilfe- und Rettungsausrüstung zur Verfügung steht.
Die Wege zur Badestelle sollten auch für Menschen mit körperlichen Behinderungen zu meistern sein, insbesondere für Rollstuhlfahrer. Zum Beispiel müssen die sanitären Anlagen am Strand rollstuhlfreundlich gebaut werden und Rampen vorhanden sein.
Die Idee hinter der blauen Flagge
Die blaue Flagge wurde 1985 in Frankreich „erfunden“. Es war das Jahrzehnt, in dem Umweltschutz immer stärker ins Bewusstsein der Menschen gerückt war. So wurden erstmals französische Strände für vorbildliche Wasserqualität und Abfallentsorgung mit dem Symbol ausgezeichnet. FEE griff das Konzept auf, entwickelte es weiter und führte die blaue Flagge 1987, im „Europäischen Jahr der Umwelt“, in ganz Europa ein.
Seit 2001 arbeitet die Stiftung mit über 80 Organisationen weltweit, so dass mittlerweile auch Städte, Gemeinden und lokale Touristik-Unternehmen außerhalb Europas am Wettbewerb teilnehmen können: beispielsweise in Afrika, Kanada, Brasilien, Neuseeland oder in der Karibik.
Egal ob in Kroatien oder anderswo auf der Welt – die Fahne wird immer nur für die Dauer einer Badesaison verliehen. Wie bereits weiter oben erwähnt, werden die Umweltschutz- und Sicherheitskriterien streng kontrolliert. Ist deren Einhaltung nicht garantiert, entzieht FEE die blaue Flagge wieder.
Das Problem Plastikmüll im Meer
An der kroatischen Adriaküste findet man die Fahnen auf zahlreichen Campingplätzen und in Ferienanlagen, wo inzwischen vermehrt Sonnenenergie erzeugt wird. Trotz des kristallklaren Meerwassers und der ansteigenden Zahl blauer Flaggen machte sich in mir im Juni 2016 des Öfteren Entsetzen breit. Der Südwind Jugo spülte einen ganzen Wust an Müll an den Stränden der Inseln in der Kvarner Bucht an – Abfall wie Plastikflaschen und anderen Unrat, der einfach so im Wasser entsorgt worden war!
Es ist eine Schande, was der Mensch ohne Rücksicht auf das Meer und dessen Bewohner anrichtet! Auch wenn eines Tages an jedem Strand in Kroatien die blaue Flagge gehisst werden sollte, appelliere ich an Euch, im Urlaub achtsam mit der Natur umzugehen! (as)
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