Entspannter Ausflug mit der Fähre Zadar Ugljan

Kali auf Ugljan

Das Archipel von Zadar ist ein Inselparadies, das man beim Segeln wunderbar entdecken kann. Steht man an der Meeresorgel und lauscht der Musik der Wellen, hat man ein bisschen das Gefühl, sich an einem See aufzuhalten. Der Grund dafür ist die Insel Ugljan, die direkt gegenüber der Riva liegt. Am 5. Juni mache ich einen Ausflug mit der Fähre Zadar Ugljan.

Eigentlich möchte ich den Halbtagesausflug mit Segelboot testen, aber der ist gerade nicht verfügbar. Ich könnte noch einmal mit zum Naturpark Telašćica auf Dugi Otok schippern, sagt mir V., die alle Zadar-Buchungen von Kroatien-Liebe entgegennimmt und bestätigt. Ich überlege kurz und denke: Nein, nicht die gleiche Tour zweimal! Also nehme ich die Fähre der Jadrolinija nach Ugljan – diese Insel habe ich noch nie zuvor betreten.

Stadthafen von Zadar
Foto: Kroatien-Liebe

Fähre Zadar Ugljan im Doppelpack

Es gibt zwei Schiffe, die das 22 Kilometer lange grüne Eiland ansteuern: eine Autofähre im Kreuzfahrthafen Gaženica und einen Katamaran für Fußgänger im Stadthafen von Zadar. Für welche Fähre Zadar Ugljan ich mich entscheide, ist schnell klar – ich habe gar kein Auto, wie ein charmanter Italiener in einem alten Werbespot für Kaffee einst in die Kamera hauchte. 😉 Pro Richtung kostet die Überfahrt mit dem Katamaran 18 Kuna (rund 2,40 Euro). Die Jadrolinija gewährt wirklich günstige Preise, die kein Ausflugsdampfer jemals toppen könnte.

Oleander auf Ugljan, Kroatien
Foto: Kroatien-Liebe

Ursprünglicher Inselort Kali

Ungefähr eine Viertelstunde dauert die Reise, bis das Boot namens Dora im Hafen von Preko anlegt – zeitgleich mit der Autofähre. Links von der Anlegestelle befindet sich der Ort Kali, rechts geht es ins Zentrum von Preko. Ich habe über vier Stunden Aufenthalt auf Ugljan eingeplant und genug Zeit, um mir beide Orte anzuschauen. Zuerst spaziere ich nach Kali.

Auf der schmalen Uferstraße verkehren auch Autos, die keinen Platz haben, sich aneinander vorbeizuquetschen. Immer wieder treffe ich auf einen fahrenden Schrotthändler, der über Lautsprecher die Inselbewohner auffordert, ihre alten Autos und Metallteile bei ihm zu verscherbeln.

Derweil locken felsige und kiesige Badestellen zu einem Sprung ins kühle Nass. Das Meer wirkt auf Ugljan unglaublich türkis und kristallklar – kein PhotoShop-Filter hat das Titelbild dieses Artikels verschönert! Noch scheint die Tourismus-Saison in Kali nicht begonnen zu haben. Vor den wenigen Bars trinken Einheimische gemütlich ihren Kaffee, über der Kirchturmspitze und der Marina schwebt Ruhe. Ja, es gibt noch Orte in Dalmatien, wo man Ursprünglichkeit erfahren kann!

Kali Ugljan Kroatien
Foto: Kroatien-Liebe

Flanieren & genießen in Preko

Ich bade gegenüber der kleinen Insel Ošljak, die ich beim Halbtages-Segeln besucht hätte. Sie ist so nah, dass ich an ihr Ufer schwimmen könnte. Das wäre aber unpraktisch mit meinen Sachen am Strand von Ugljan. Außerdem wartet ja noch Preko auf meinen Besuch. Ich schlendere in die andere Richtung und erlebe ein Kontrastprogramm: In diesem Ort gibt es zahlreiche touristische Bars, Konobas und Souvenirläden, amerikanische Touris inklusive. Am Strand in der Nähe der Marina planschen mindestens zwei kroatische Schulklassen. Das Flanieren an der Promenade macht hier mehr Spaß, denn die Riva ist Fußgängerzone.

Marina Preko Ugljan
Foto: Kroatien-Liebe

Leckeres Eis im Plavi Jadran

Noch näher als Ošljak liegt das Inselchen Galovac. Auf ihm steht das von dichten Bäumen umgebene Franziskaner-Kloster des Heiligen Paulus. Es wurde im 15. Jahrhundert errichtet und wird im Volksmund als Lazarett bezeichnet. Nicht ohne Grund: Im 17. Jahrhundert diente es als Quarantäne-Station.

Eisdiele Plavi Jadran Preko
Foto: Kroatien-Liebe

Wieder müsste ich schwimmen, um auf die Insel zu gelangen. Stattdessen genehmige ich mir im Café Plavi Jadran einen liebevoll zubereiteten, fruchtigen Eisbecher. Der Kellner begrüßt mich mit „Servus“ – wahrscheinlich weil in diese Eisdiele öfters Österreicher einkehren. Zu Recht – das Eis ist megalecker!

Fähre Zadar Ugljan
Foto: Kroatien-Liebe

Rückfahrt bei Regen

Allmählich braut sich am Himmel ein dickes Wolkenmeer zusammen. Mein Mittagessen verspeise ich noch draußen im Trockenen, doch auf der Rückfahrt nach Zadar regnet es Bindfäden. Kommt vor an der Adria! Die Fähre Zadar Ugljan ist aus beiden Häfen wieder zur gleichen Zeit eingelaufen, diesmal sitze ich auf dem Katamaran unter Deck.

Trotz des Regens ganz am Ende hat sich mein Ausflug auf die fruchtbare Oliven-Insel gelohnt. Wer in Zadar logiert und dem Trubel der Saison entkommen möchte, ist zum Baden und Entspannen auf Ugljan genau richtig! (as)

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Autor

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Annika Senger
Annika Senger ist Gründerin und Chefredakteurin des Reise- und Kulturportals Kroatien-Liebe. Die passionierte Bloggerin und Reisevermittlerin interessiert sich für Reisen, Musik, Literatur, Sprachen, Kochen und Fotografie.
Adresse: Berlin, Deutschland

Kommentare

Axel Sanne
21. Juni 2018
Erstmal vielen Dank für den guten Tipp! Wir haben jetzt fast 2 Wochen auf Ugljan verbracht - und es geliebt. Die Insel ist sehr grün und ganz schön bergig. Wir waren ohne Auto da. Zur Erkundung haben wir Fahrräder gemietet. (500 kn für 8 Tage.) Im Meer baden kann man an vielen Stellen, und das Wasser ist überall wunderbar, tolle Farben, sauber (na ja, abgesehen von dem unvermeidlichen Plastikzeugs, dem man an den Stränden, vor allem wo der Wind hin weht, überall begegnet) und sehr klar. Es sind fast immer Felsen bzw. Kiesel-Strände. Gute Badeschuhe sind unbedingt empfehlenswert! Es gibt auch ab und zu Seeigel. Zum Liegen auf den Kieseln wäre etwas Dickeres gut. Es gibt Schaumstoff-Strandmatten vor Ort, z.B. im Konzum in Preko. Wir wohnten in Kali und hier gibt es mehrere Badestellen, insbesondere: - Gleich neben dem Hafen an der südwestlichen Seite des Städtchens, ziemlich neu angelegt mit Süßwasserduschen, - ein kleines Stückchen weiter am anderen Hafen (mit Umkleidekabine, Beachbar und Wasserpolo-Feld und ein paar schattenspendenden Palmen und schließlich - ein kleines Stück außerhalb, immer am Ufer entlang Richtung Südost, in der nächsten Bucht. Der Weg dahin ist total schön! Ein bisschen wie Ostsee, nur 20 Grad wärmer. Auf der einen Seite duftender Kiefernwald, auf der anderen Seite Meeresbrandung :)) Auf der ganzen Insel gibt es wohl nur 3 Strände mit sehr feinem Kiesel bzw. sogar richtigem Sand: - Nahe Kali (20 Min. zu Fuß, 8 Min. per Rad. Man muß über den Berg rüber, mit einiger Steigung(!); ist aber nur ein kurzes Stück, notfalls zu schieben) auf der von Zadar abgewandten Seite der Insel eine verträumte Bucht .... . - Der Hauptstrand von Preko, sogar mit einer richtigen Infrastruktur, Umkleidekabinen, Liegen, Süßwasserduschen, Eisdielen... - Und der einzige (den wir gefunden haben) "richtige" Sandstrand - sehr langsam abfallend ins Tiefere, daher auch besonders für Kleinkinder geeignet - bei Muline, 15 gemütliche Fußminuten von der Bus-Endstation (siehe unten) entfernt. Nun noch ein paar touristische Infos zur Ergänzung: Von Zadar-Flughafen gibt es einen Bus, der zum Busbahnhof "Kolodvor" fährt, aber am Auto-Fährhafen "Gazenica" vorbeikommt und Passagiere dort absetzt, wenn man dem Fahrer Bescheid sagt. Umgekehrt geht das anscheinend nicht, weil es keine offizielle Linie von Gazenica zum Flughafen gibt. Die Busse zum Flughafen fahren vom Kolodvar ab, oder von der Bushaltestelle "Liburnska obala" am Rande der Altstadt von Zadar, nahe dem Fährbüro von Jadrolinia. Zwischen Zadar und Ugljan gibt es, wie Annika schon im Blog schrieb, 2 Fährlinien. Die Einheimischen unterscheiden: Die "ferry" (große Fähre, die auch Autos transportiert), zwischen Gazenica und Preko, und das "boat" zwischen Zadar-Zentrum (Centrar = Altstadt) und Preko. Dieses "boat" ist kleiner, offenbar manchmal oder im Prinzip ein schneller Katamaran, aber manchmal auch eine Art Ausflugsdampfer oder sogar auch eine kleinere Autofähre. Die Entfernung zwischen Zadar und Ugljan ist aber so, dass keine der Fähren länger als 20 Minuten braucht. Die Fährfahrpläne gibt es in den Jadrolinia-Büros und in den offiziellen Tourismus-Büros, die es auf Ugljan in den größeren Orten gibt, allerdings mit teilweise sehr merkwürdigen Öffnungszeiten. (Erstmal hingehen und gucken;)) - Die Pläne im Internet zu finden, ist mir nicht gelungen, jedenfalls bestimmt nicht in Englisch oder gar Deutsch. Ich denke, es gibt sie gar nicht, denn eine Tabelle könnte man ja auch verstehen, wenn sie auf Kroatisch wäre. Insgesamt ist die touristische Infrastruktur noch etwas unterentwickelt, was ja aber auch seinen Reiz hat. Beispiel Restaurants: In Kali gibt es bisher genau ein gutes, allerdings gleich sehr gut, sowohl was die Qualität als auch was das Preisleistungsverhältnis betrifft. Von außen ziemlich unscheinbar, mit einer Terrasse buchstäblich überm Wasser, die Konoba "Intrada". Nikolina kocht göttlich!! Ein weiteres, dass wohl auch sehr gut ist, vor allem bei Fischgerichten und am offenen Grill, hatte noch nicht wieder eröffnet, das "Familienrestaurant Perini" (in Google Earth zu finden, nahe der Kirche). Daneben gibt’s im Ort noch einen Fisch-Imbiss und 2 Bars, wo man auch etwas essen kann... Ein paar mehr, aber auch nicht viele Restaurants gibt es in Preko und in den anderen Orten. Ähnlich übrigens das Shoppingangebot: Ein bisschen was an Strandkram und Souvenir-Tinneff. Gut bestückt und lange geöffnet sind die Markets, vom kleinen Supermarkt KONZUM bis zu recht häufig zu findenden "Tanta-Emma"-Läden. In den Tourismus-Offices auf der Insel gibt es die Busfahrpläne. Und sie sind an den Haltestellen angeschlagen. Im Prinzip gibt es auf Ugljan nur 2 Buslinien: Alles startet in Preko am Fährhafen. Die eine Linie geht nach Nordosten bis Muline (noch etwas weiter als das Örtchen Ugljan; Fahrzeit rund 20 Min.) und die andere nach Südwesten bis Kukljca bzw. weiter auf die Nachbarinsel Pasman, bis Tkon. Die Fahrpreise übrigens, sowohl für die Fähren als auch für die Busse, fanden wir sehr moderat. Alles in allem ist die Insel eine wunderschöne und noch sehr ruhige Urlaubslocation, auch eine gute Basis für Ausflüge nach Zadar (ein Tag reicht, finde ich) und zu den Plitvicer Seen.
Annika Senger
21. Juni 2018
Hallo Axel, vielen Dank für diesen sehr ausführlichen und informativen Kommentar! Das ist ja noch mal ein Artikel in sich.

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