Mit dem Mietwagen nach Kroatien: ein Roadtrip

Mit dem Mietwagen nach Kroatien

Gastartikel von Kristina L. Uns zieht es mit dem Mietwagen nach Kroatien. Hier waren wir schon lange nicht mehr. Die Nord- und Ostsee haben zwar auch ihren Charme, aber uns treibt es in den Süden. Dieses Mal wollen wir es etwas anders machen. Statt zu fliegen, mieten wir uns unkompliziert ein Auto. Wenn wir mit dem Wagen unterwegs sind, können wir ganz flexibel Ziele ansteuern.

Auf unserer großen Europakarte setzen wir uns Etappen. Von Deutschland wollen wir über Österreich und Slowenien nach Kroatien. Unser Reiseplan beinhaltet zwei Nationalparks, zwei Inseln und jede Menge Kultur. Es kann losgehen!

Unsere Reise mit dem Mietwagen nach Kroatien

Österreich

Auf der Autobahn A8 verlassen wir Deutschland. Wir fahren am Chiemsee vorbei, dann geht es nach Österreich. Frisch auf der Straße, genießen wir die Fahrt, drehen die Musik auf und halten kaum an. Österreich kennen wir schon gut von früheren Roadtrips. Bei Klagenfurt werden die Straßen ausgesprochen leer. Viele andere Touristen haben anscheinend die Ausfahrt nach Italien genommen oder sind irgendwo in den Alpen geblieben.

Wir legen unseren ersten längeren Stopp am Wörthersee ein. Das Wasser hat angenehme 20 Grad und erfrischt uns beim Baden. Das macht unsere Sehnsucht nach der salzigen Adria in Kroatien noch größer. Bald darauf überqueren wir die Grenze nach Slowenien.

Slowenien

Aus den grünen slowenischen Bergen kommen wir schnell an die Küste. Die Straßen sind einfach gehalten und es gibt wenig Verkehr. Positiv überrascht sind wir von der Gastfreundlichkeit der Einheimischen bei einer Stärkung in einem Restaurant. Die Wirtin und wir sprechen zwar nicht die gleiche Sprache, aber sie sieht wohl an unseren Gesichtern, dass wir hungrig sind. Sie bringt uns eine hausgemachte Fischsuppe mit frisch gebackenem Brot. Wir fühlen uns so wohl, dass wir nach dem Essen im Auto erst einmal eine Mittagspause einlegen und die Augen schließen.

Nichtsdestotrotz sind wir am frühen Abend am Meer. In der Mondbucht bei Portorož fällt die Küste steil ins Wasser. Wir springen nicht, sondern klettern nach unten und schwimmen endlich in der Adria. Während wir uns den Sonnenuntergang am Strand anschauen, müssen wir uns eingestehen, dass wir wenig über Slowenien wissen. Wir bleiben ein paar Tage in der Region, um uns ein Bild zu machen.

Burg Predjama

Auf der Höhlenburg Predjama in Slowenien tauchen wir ein ins Mittelalter. Sie liegt am Fuße eines Berges in einer Kuhle zwischen Felsspalten. Wie ein Tier in einem schützenden Baum hat die Burg 800 Jahre im Fels überdauert. Um Predjama ranken sich viele Legenden. Es wird behauptet, dass der Ritter Erazem in dieser Burg ein Jahr einer Belagerung durch die Römer standgehalten habe. Am Ende soll er mit seiner Geliebten durch ein unterirdisches Tunnelsystem im Fels entkommen sein.

Außerdem fanden hier Dreharbeiten zu „Der Herr der Ringe“ statt. Das überrascht uns nicht. Die ganze Kulisse wirkt wie aus einem Film. Wir hatten vorher noch nie davon gehört und sind begeistert!

Burg Predjama
Burg Predjama, Foto: Unsplash

Rijeka – Hafenstadt in Kroatien

Schließlich erreichen wir Kroatien. Wir spüren bereits eine Entschleunigung, die typisch ist für den Mittelmeerraum. In Rijeka legen wir einen Stopp ein, essen Ćevapčiči, trinken Kaffee und rauchen eine Zigarette in der Sommerhitze. Touristen treffen wir in diesem Jahr in Rijeka kaum.

Die Architektur im Zentrum erinnert uns an Prag oder Budapest. In unmittelbarer Nähe wartet die Adria mit ihrem klaren, blauen Wasser. Wieder sind wir geneigt, länger zu bleiben. Das ist auch kein Problem. Wenn man mit dem Mietwagen nach Kroatien fährt, ist man während der Reise flexibel. Das heißt, wir können problemlos unseren Leihwagen zurückgeben und uns ein günstiges Hotel suchen. Wichtig ist nur, dass man auch für die Weiterfahrt sorgt. Besonders in der Hochsaison sollte man so früh wie möglich das nächste Auto mieten. Das tun wir nach unserem Aufenthalt in Rijeka. Wir begeben uns wieder auf die Straße und tauchen tief ins Land ein.

Rijeka, Kroatien
Rijeka, Foto: Kroatien-Liebe

Wandern im Velebit National Park

Ab Rijeka setzen wir unsere Fahrt auf der Küstenstraße, der Jadranska magistrala, fort. Nach den langen Tagen am Strand und in den Cafés wird es Zeit für uns, den Körper wieder ein bisschen in Gang zu bringen. Wir verlassen die Küste und erreichen den Velebit National Park. Wir dachten, Wildnis in Europa gebe es nicht mehr. Wieder werden wir eines Besseren belehrt.

Wir lassen das Auto auf einem Parkplatz stehen und folgen dem Premužić-Wanderweg. Direkt an der Küste wird es hier schnell steil. Je höher wir kommen, desto atemberaubender wird der Ausblick auf die Adria. Dazwischen liegt unberührte Natur. Wir kommen ein wenig ins Schwitzen, aber die Bewegung tut uns gut. So gut, dass wir anschließend entscheiden, ins Landesinnere zu fahren, um einen weiteren Nationalpark zu besichtigen.

UNESCO Weltnaturerbe Plitvicer Seen

Auf dem Weg zwischen Zagreb und Split liegen die berühmten Plitvicer Seen. Bereits seit 1949 ist die Region mit ihren 16 Seen ein Nationalpark voller sprudelnder Wasserfälle. Von den Mineralien in den unwirklich geformten Kreidefelsen bekommt das Wasser eine grün-blaue Färbung. Steht man auf der Aussichtsplattform, sieht das Spektakel aus wie ein impressionistisches Gemälde.

Im Jahr 1979 ist der Nationalpark auch ins UNESCO Weltnaturerbe aufgenommen worden. Wir respektieren die Natur und bleiben auf den ausgewiesenen Wanderwegen, wo wir gar nicht aufhören können, schöne Fotos von den Seen und Wasserfällen zu schießen.

Mit dem Mietwagen zu den Plitvicer Seen
Plitvicer Seen, Foto: Unsplash

Von Split über Hvar nach Mljet

Nach dem Besuch der Plitvicer Seen zieht es uns wieder ans Meer. So wohltuend die grüne Natur auch ist, das türkis schimmernde Wasser der Adria gefällt uns am besten. Nach einem Tag in Split entscheiden wir uns, unseren Leihwagen abzugeben. Wir wollen den Rest unseres Kroatien-Urlaubs auf einer Insel verbringen.

In Split gibt es einige Fähren, die unter anderem auf die Inseln Hvar und Mljet übersetzen. Kroatiens zweitgrößte Stadt erzählt uns mit ihrer Architektur Geschichten aus der Römerzeit. Natürlich besichtigen wir als erstes den Diokletianpalast in der Altstadt.

Danach verabschieden wir uns von unserem lieb gewonnen Auto und nehmen ein Schiff nach Hvar. Am Ende entspannen wir noch ein paar Tage auf Mljet. Die Legende besagt, dass Odysseus hier einst sieben Jahre verweilte, um sich mit der Nymphe Calypso von den Strapazen seiner Reise zu erholen. Das wollen wir auch, nachdem wir tagelang mit dem Mietwagen nach Kroatien gereist sind!

Autor

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Annika Senger
Annika Senger ist Gründerin und Chefredakteurin des Reise- und Kulturportals Kroatien-Liebe. Die passionierte Bloggerin und Reisevermittlerin interessiert sich für Reisen, Musik, Literatur, Sprachen, Kochen und Fotografie.
Adresse: Berlin, Deutschland

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