Mitten in der Coronakrise haben am frühen Sonntagmorgen zwei mittelschwere Erdbeben in Zagreb für Verwüstung gesorgt. Laut Berichten von diversen Medien wie Stimme Kroatiens lag das Epizentrum in Kašina nördlich der kroatischen Hauptstadt. Das erste Beben um 6:24 Uhr habe nach Angaben des EMSC (Europäisches Seismologie-Center) eine Magnitude von 5,3 auf der Richterskala aufgewiesen. Das zweite um 7:01 Uhr soll mit einer Stärke von 5,0 gewütet haben. Selbst in Österreich sei die Erderschütterung spürbar gewesen.
Erdbeben in Zagreb sorgt für Zerstörung
Die Bilder der Zerstörung in Zagreb sind dramatisch: Wohnhäuser und zahlreiche bei Touristen beliebte Gebäude in der historischen Innenstadt wurden beschädigt. Mauern bekamen Risse, Ziegel flogen durch die Luft und die Turmspitze der Kathedrale stürzte 100 Meter in die Tiefe. Autos wurden unter Gebäudeschutt begraben, als wären Bomben explodiert.
Die Katastrophe, auf die gegen 8 Uhr mehrere Nachbeben folgten, riss vermutlich viele Menschen aus dem Schlaf. Eine aufgeregte Anruferin erzählte der österreichischen Zeitung Kurier.at: „Gestern hat man uns noch gesagt, dass wir wegen des Coronavirus nicht auf die Straße gehen dürfen und jetzt sind wir in unseren Häusern nicht mehr sicher.“
Neben dem materiellen Schaden, den die Erdbeben in Zagreb angerichtet haben, ist in einem Video von Euronews von Dutzenden Verletzten und mindestens einem Todesopfer die Rede. Ein 15-jähriges Mädchen soll schwere Verletzungen erlitten haben und sich in einem kritischen Zustand befinden.
Das etwa 50 Kilometer von Zagreb entfernte Atomkraftwerk Krsko in Slowenien sei von den wohl schwersten Beben der vergangenen 140 Jahre in der Region nicht getroffen worden. Es funktioniere „trotz des Erdbebens sicher“, teilte der Betreiber mit. Einen Grund für eine Abschaltung gebe es nicht. (as)
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