Korčula ist bekannt für malerische Dörfer, kräftig türkis leuchtende Badebuchten und den Weinanbau. All das vereint sich in dem charmanten Dorf Lumbarda am östlichen Ende der süddalmatinischen Insel. Ich habe das große Glück, einen ganzen Monat in dieser rund 1.100 Einwohner zählenden Gemeinde zu verweilen und möchte es hier mit dir teilen. Das Dorf wirkt vor allem außerhalb der Tourismussaison ruhig und beschaulich – ein hübsches Fleckchen Erde, um die inneren Batterien wieder aufzuladen!
Lumbarda inmitten üppiger Weinberge
Die Lage von Lumbarda ist ideal, um einen zauberhaften Urlaub in Kroatien zu verbringen – oder um dort eine Weile als digitaler Nomade zu leben. Ich habe mich für letzteres entschieden. Wenn du im September anreist, hast du die Chance, durch Weinberge voller üppiger Trauben zu radeln. Falls du wilde Reben am Wegesrand entdeckst, kannst du sogar von den süßen Früchten naschen. Ich empfehle dir, dieses Vergnügen mit einer Verkostung in einem von Lumbardas Weinrestaurants zu verbinden. Immerhin ist die Insel für den Weißwein Grk bekannt.
Nun gut, wenn mich die Lust auf kroatischen Wein überkommt, werde ich selbstverständlich zu Fuß durchs Dorf spazieren, anstatt mich aufs Fahrrad zu schwingen und womöglich angetrunken gegen das nächste Verkehrsschild zu knallen! 😉
Mit dem Fahrrad die Gegend erkunden
Im nüchternen Zustand ist es aber ausgesprochen lohnenswert, die Gegend rund um Lumbarda auf dem Fahrrad zu erkunden. Wegen der vielen An- und Abstiege habe ich mir ein Mountainbike mit einer passablen Kettenschaltung gemietet und bin damit in Nullkommanichts in der fünf Kilometer entfernten Stadt Korčula. Auch eine Rundfahrt über den traumhaften Küstenort Račišće sowie Pupnat und Žrnovo im Inselinneren habe ich neulich gewagt und beim Erklimmen eines steilen Berges ordentlich geschnauft. Deshalb rate ich dir, bei längeren Radtouren auf Korčula auf einem E-Bike zu sitzen. Es sei denn, du bist eine Supersportskanone!
Bleibst du dagegen in der näheren Umgebung von Lumbarda, kannst du gemütlich durch lauschige Olivenhaine zu magischen Stränden strampeln und dich an dem satten Türkis der Adria erfreuen.
Traumhafte Sandstrände in Lumbarda
Falls du glaubst, dass es an Kroatiens Küste nur Felsenstrände gebe, bist du noch nicht in Lumbarda gewesen. Im September 2022 radele ich häufiger zum Sandstrand Tatinja in der Nähe des Dorfzentrums. Er fällt sehr flach ab und eignet sich so hervorragend zum Baden mit Kindern. Meine Badeausfüge verknüpfe ich gerne mit einer Tasse Kaffee in der Strandbar oder in der Pizzeria um die Ecke.
Der einladendste und bekannteste Sandstrand des Dorfes liegt jedoch weiter außerhalb und lässt sich besser auf zwei Rädern statt zu Fuß erreichen. Vela Pržina auf der Südseite der Insel gewährt einen wunderschönen Blick auf das offene Meer. Außerdem ist der Strand wesentlich breiter als das zentraler gelegenere Pendant. Hier kannst du auch mit höheren Wellen rechnen und ihrem Rauschen beim Sonnen im Sand lauschen.
Ist es im April schon warm genug, um in der Adria zu baden? Nun, das solltest du von deinem individuellen Empfinden abhängig machen. An einem sonnigen Sonntag mit knapp über 20 Grad Celsius Außentemperatur traut sich der eine oder andere Einheimische bereits ins Wasser – einzelne, wohl gemerkt. Die meisten Leute, die es an die Strände vom Lumbarda zieht, bleiben an Land. So wie ich, denn das Türkis fasziniert mich jeden Tag aufs Neue. Solch eine Intensität gibt es in Europa nur in Kroatien! Wenn ich mit meinen Blicken in dieses magische Meer eintausche, erinnere ich mich, warum ich 2016 Kroatien-Liebe gegründet habe.
Altgriechische Siedlung
Wusstest du schon, dass Lumbarda im vierten Jahrhundert vor Christi von den alten Griechen gegründet wurde? Einen Beleg dafür liefert die Steintafel Psephima, die auf der Landzunge Kolud rt entdeckt wurde und sich heute im Archäologischen Museum in Zagreb befindet. Sofern du eine Replik sehen möchtest, solltest du das Stadtmuseum von Korčula besuchen.
Taxiboote während der Reisesaison
Aktuell ist in Lumbarda vom Tourismus in Kroatien noch nichts zu spüren. Im Ort begegnen mir spielende Kinder, Mütter, die mit ihren Babys spazieren gehen und Dorfbewohner, die sich nachmittags in der Pizzeria zum Kaffee am Meer versammeln. Noch sind die Taxiboote, die zwischen Korčula und den kleinen Inseln Vrnik und Badija verkehren, eingemottet und für mich eine angenehme Erinnerung an meinen ersten längeren Aufenthalt auf Korčula. Hast du auch Lust, im Frühling nach Kroatien zu reisen? (as)
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