Auf zwei Acts freue ich mich bei der diesjährigen Hrvatska Noć in Frankfurt am Main ganz besonders: Prljavo Kazalište und Crvena Jabuka. Während ich die Zagreber Musik-Urgesteine dort schon 2017 erleben durfte, werde ich die Band, die auf Deutsch „Roter Apfel“ heißt, am 17. November zum ersten Mal live sehen.
Der Countdown bis zum kroatischen Mega-Musik-Event läuft . Nur noch 18 Tage! Ein guter Grund, Euch hier im Blog bis zur Hrvatska Noć ein paar ausgewählte Stars der Nacht vorzustellen. Den Anfang machen Crvena Jabuka.
Diese Gruppe hat neun Jahre weniger auf dem Buckel als Prljavo Kazalište, ist aber ebenfalls legendär. Sie wurde 1985 in Bosnien-Herzegowinas Hauptstadt Sarajevo gegründet. Mittlerweile leben und arbeiten die Bandmitglieder in Kroatien und sind beim größten Label des Landes unter Vertrag: Croatia Records.
Erfolg und Schicksalsschläge für Crvena Jabuka
Der Start verlief für die roten Äpfel alles andere als einfach. Obwohl sich das 1986 erschienene Debütalbum „Crvena Jabuka“ passabel verkaufte und sofort Konzerte angesetzt wurden, überschattete ein Unglück den Erfolg. Auf dem Weg zum Tournee-Start in Mostar starben der damalige Sänger und Gitarrist Dražen Riči und der Bassist Aljoša Buha bei einem Verkehrsunfall. Nach diesem schweren Verlust legte die Band ihre Arbeit ad acta, nahm allerdings schon 1987 ihr zweites Album „Za sve ove godine“ (zu Deutsch: Für all diese Jahre) auf. Es war den beiden toten Weggefährten gewidmet.
Daraufhin folgte jedes Jahr eine Platte – bis 1991. Der Krieg in Bosnien zwang Crvena Jabuka zu einer rund zweijährigen Pause, eine Tour durchs zerrüttete Jugoslawien musste abgesagt werden. Offenbar konnten aber weder persönliche Schicksalsschläge noch kriegerische Auseinandersetzungen die Liebe zur Musik töten. 1995 stießen neue Mitglieder zu der Truppe, der bis heute nur der Sänger und Keyboarder Dražen Žerić und der Bassist Krešimir Kaštelan treu geblieben sind.
Rockig balladiger Sound
Besetzungswechsel hin oder her – Crvena Jabuka haben immer noch einen rockig balladigen Sound und viele Ohrwürmer zum Mitsingen. Ihre Songtexte sind meist kleine Liebesdramen, wie ich sie in der kroatischen Musik so liebe. Ein Beispiel liefert Euch das offizielle Video zu „Lagano umirem (u tvome sjećanju)“ – leicht sterbe ich in der Erinnerung an dich. Weitere Anspieltipps auf YouTube: „Mahala“, „Sestro srca mog“, „Tugo Nesrećo“. Mit dem Clip könnt Ihr Euch nun auf die Hrvatska Noć einstimmen. (as)
Titelbild: Crvena Jabuka / YouTube-Screenshot
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