Stari Grad auf Hvar: Bürgermeister erreicht Bau-Stopp für Hostels

Keine weiteren Hostels in Stari Grad auf Hvar

In Stari Grad auf Hvar sollen in Zukunft keine weiteren Hostels gebaut werden. Wie Jutarnji List am 31. Oktober berichtete, habe der amtierende Bürgermeister Antonio Škarpa diese Forderung bei der Überarbeitung der Raumentwicklungsplanung für den Tourismus durchgesetzt.

Im Ort existieren bereits zwei Hostels mit rund 200 Betten, die vorrangig junge Low-Budget-Touristen anlocken: eine Klientel, die in der Regel nur kurz bleibt und an Remmidemmi interessiert ist. Mehr als diese beiden Häuser dürfe man in Stari Grad nicht aus dem Boden stampfen.

Schachzug gegen den Party-Tourismus

Ein klares Zeichen gegen den Party-Tourismus auf der Insel, wie Škarpa seine Entscheidung begründet: „Wir haben erkannt, dass wir nicht die ‚Probleme‘ haben wollen wie unsere Kollegen in Novalja oder Hvar. Wir wollen die Entwicklung des Massen-Party-Tourismus verhindern. Stari Grad ist eine Stadt mit 2.400 Jahren Geschichte und Kultur, das Zentrum steht unter Schutz der UNESCO.“ Stari Grad auf Hvar wolle sich in Zukunft auf qualitativ hochwertigen Kulturtourismus konzentrieren.

Die Stadt hat den Bau-Stopp für Hostels bereits in den Artikeln 89 und 90 der Raumentwicklungsplanung niedergeschrieben. Diese Gesetzesänderung besagt: „In der Gemeinde können Hotels, Urlaubsresorts, Campingplätze und andere touristische Einrichtungen konstruiert werden, mit der Ausnahme von Hostels.“

Stari Grad Hvar
Foto: Wikimedia Commons

Mehr Luxushotels in Stari Grad auf Hvar

Der parteiunabhängige Bürgermeister, der seit Juni 2017 im Amt ist, heißt hingegen ausländische Spekulanten mit Kusshand willkommen: „Französische Investoren werden in den kommenden zwei Jahren zwei Fünfsterne-Hotels eröffnen, die Vorbereitungen laufen schon. (…) Diese Investitionen bewegen uns in Richtung Luxus-Tourismus, so dass wir aktiver definieren können, welche Gäste wir haben wollen.“

Gleichzeitig soll die Qualität der Privatunterkünfte in Stari Grad auf Hvar angehoben werden, unter anderem durch Renovierung der Fassaden. Die Stadt entwickele momentan mehrere Projekte zur Modernisierung. Ab Winter gebe es außerdem Kurse zur Verbesserung von Urlaubsunterkünften und der Infrastruktur im Allgemeinen. Škarpa erhofft sich bei der Umsetzung seiner Pläne Hilfe vom zukünftigen Direktor der lokalen Tourismuszentrale. Dessen Position wird am 12. November ausgeschrieben. (as)

Titelbild: gery / Pixabay

Autor

client-photo-1
Annika Senger
Annika Senger ist Gründerin und Chefredakteurin des Reise- und Kulturportals Kroatien-Liebe. Die passionierte Bloggerin und Reisevermittlerin interessiert sich für Reisen, Musik, Literatur, Sprachen, Kochen und Fotografie.
Adresse: Berlin, Deutschland

Kommentare

Schreibe einen Kommentar