Deutsche Touristen in Kroatien kurbelten Jahr für Jahr zwischen April und Oktober die Wirtschaft an. Dass der kroatische Tourismus auch 2020 florieren würde, schien wochenlang wegen geschlossener Grenzen und Quarantäne-Verordnungen illusorisch. Seit der Grenzöffnung für Urlauber Ende Mai strömen nach und nach wieder Reisende an die Adria. Wie Stimme Kroatiens berichtet, verzeichne Kroatien zurzeit 467.000 Touristen.
Obwohl zahlreiche Hotels immer noch geschlossen sind, Feste und Konzerte ausfallen und manche Ausflüge wegen mangelnder Teilnehmer momentan nicht angeboten werden, sieht der kroatische Tourismusminister Gari Cappelli die Lage positiv: „Wenn wir uns das ganze Jahr ansehen und die Zahlen für Juli berücksichtigen, liegen wir bei rund 54 Prozent des Vorjahres. Das haben wir angesichts der gegenwärtigen Situation überhaupt nicht erwartet. Diese Daten sind sehr ermutigend und geben Anlass zu Optimismus.“
Laut Cappelli seien „nur“ 10 Prozent weniger deutsche Touristen in Kroatien als noch 2019.
Gründe für weniger deutsche Touristen in Kroatien
Welche Gründe hat diese Abflachung der Reisewelle? An erster Stelle steht offensichtlich die systematische Aufrechterhaltung der Corona-Panikmache durch Medien und Politik. Nach Ansicht der Bundeskanzlerin Angela Merkel befinde sich Deutschland trotz der abgeflachten Kurve des Robert-Koch-Instituts immer noch am Anfang der Pandemie. Diese sei auch erst vorbei, wenn der von Bill Gates propagierte mRNA-Impfstoff für die Weltbevölkerung bereitstehe. Derweil präsentiert sich der bayerische Ministerpräsident nahezu täglich mit Mund-Nasen-Bedeckung und warnt in sozialen Medien und Gazetten vor einer zweiten Welle.
Anfang Juli verunsicherten deutsche Online-Magazine wie der Spiegel und RTL die urlaubsreife Bevölkerung mit „Corona-Alarm“ in Kroatien. Seitdem wird jedem positiven PCR-Test im Land nahezu täglich mit einem Medienbericht Tribut gezollt.
Neben der Verbreitung von Angst durch Politik und Presse empfiehlt das kroatische Ministerium für Tourismus vor der Einreise, den Online-Fragebogen auf der Website Enter Croatia auszufüllen. Dieses Procedere soll die Abfertigung an den Grenzübergängen zu Kroatien beschleunigen. Wer das Formular nutzt, hat nicht nur persönliche Daten, sondern auch seinen Gesundheitszustand in Bezug auf Covid-19 online preiszugeben.
Selbst mit ausgefülltem, ausgedrucktem Formular kann es vorab an der österreichisch-slowenischen Grenze am Karawankentunnel zu langen Wartezeiten kommen. Wie eine Istrien-Urlauberin in einem aktuellen Interview erzählt, sei der Loiblpass die ruhigere Route, um die Grenze zu Slowenien zu überqueren.
Trotz all dieser Widrigkeiten sollte jeder Kroatien-Liebhaber selbst entscheiden, ob ein Urlaub im Lieblingsland in diesem Jahr ins Konzept passt oder nicht. Angst vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 kann die schönste Reise verderben, obwohl laut der Statistik der Johns Hopkins University nur etwa 0,02 Prozent der kroatischen Bevölkerung einen positiven PCR-Test vorweisen. (as)
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