Die romantische Stadt Rab auf der Insel Rab hat mich verzaubert: Wenn man einmal durch die engen Gassen der Altstadt flaniert ist, die vier Glockentürme und die alten Stadthäuser auf sich wirken lassen hat, fühlt man sich ziemlich schnell mit sich selbst im Einklang.
Ich hatte das Glück, die italienisch anmutende Stadt Rab bei starkem Jugo, dem warmen adriatischen Südwind, zu erleben. Stundenlang habe ich mich an der Seepromenade aufgehalten und dem Rauschen der tosenden Wellen gelauscht. Ich stelle mich auch gerne absichtlich in die Schusslinie des Meeres, um mir eine erfrischende Dusche abzuholen. Ja, Jugo fabriziert die schönsten Wellen und zeigt eindrucksvoll, was die Küstenbewohner über die Adria sagen: Das Meer ist ein Lebewesen.
Enge Gassen und viele Lokale
Sobald sich der Wind beruhigt hat, kann man sich auf den betonierten Plateaus unterhalb der Altstadt sonnen und ein erfrischendes Bad nehmen. Als Wellen-Fan stürze ich mich bei abklingendem Jugo in die Fluten und habe dabei eine Menge Spaß.
In den Gassen der Stadt Rab gibt es viele Einkehr-Möglichkeiten: heimelige Cafés, Eisdielen, urige Konobas und 0815-Ćevapčiči-Lokale für Touristen. Die Restaurant-Betreiber und deren Gäste sind im EM-Fieber. Fast überall weht die kroatische Flagge und so mancher Kellner präsentiert sich patriotisch im rotweißen Schachbrett-Look. Vor den Lokalitäten und auf den größeren Plätzen stehen Bildschirme, wo die Fußballspiele live übertragen werden. Ich jubele zusammen mit Einheimischen für Kroatien, muss mich am Ende aber mit einem 2:2-Unentschieden gegen Tschechien begnügen.
Das Festival Kantuni der Stadt Rab
Am selben Abend gönne ich mir das Kulturprogramm des Festivals Kantuni (Rab Corners). Vom 17. bis zum 19. Juni 2016 treten an den Ecken und Plätzen der Stadt Rab Musiker und andere Künstler auf. Inmitten der Ruinen im Garten des Klosters Johannes des Täufers spielt ein Zagreber Jugendorchester Stücke von Mozart. Ich höre eine Weile zu, bewundere den violett angestrahlten Kirchturm und lasse mich weiter durch die Altstadt treiben.
An einer anderen Ecke schmettert ein Sänger mit Gitarre bekannte kroatische und internationale Songs. Er haut mit solch einer Inbrunst in die Seiten, dass ich seiner Musik bis zum Schluss lausche und mir dabei einen kroatischen Rotwein genehmige.
Weitläufiger Park Komrčar
Wer in Rab gemütlich spazieren gehen möchte, der schlendere erst einmal durch die mediterranen Gassen der Altstadt und mache dann einen Abstecher in den weitläufigen Park Komrčar. Eigentlich ist es ein Wald mit befestigten Parkwegen, von denen Stufen an die Seepromenade führen.
Immer am Ufer entlang wandere ich bis zum Kloster Sv. Eufemija. Der Besitzer eines Taxibootes bietet mir auf dem Weg dorthin an, mich zur sogenannten Liebesinsel zu fahren, doch wer möchte schon alleine und ohne Badesachen auf so einem Eiland baden gehen? Mit meiner ganz persönlichen Kroatien-Liebe im Herzen spaziere ich zurück in die Stadt Rab. An der Ufermauer schaue ich mir mehrere tolle Sonnenuntergänge an, ehe die Reise weitergeht nach Cres. Über das nächste Kapitel in meinem Kroatien-Urlaub berichte ich in den nächsten Tagen! (as)
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