Greifvogel-Schutzzentrum Grifon auf Cres am Ende

Greifvogel-Schutzzentrum Grifon auf Cres am Ende

Nach über vier Jahren Arbeit und Engagement zum Wohle der Tiere hat das Greifvogel-Schutzzentrum Grifon in Crnika auf Cres am 31. Dezember 2016 seine Pforten geschlossen – für immer.

Die Gründe für das Aus waren laut Angaben der Vogelschützer von NGO Grifon in erster Linie finanzieller Natur. Außerdem hätten Vernachlässigung, Missverständnisse und Inkompetenz vonseiten relevanter Institutionen dazu beigetragen, dass das Zentrum nun am Ende ist.

Zahlreiche Geier und andere Vögel vor dem Tod bewahrt

Im Laufe der Jahre konnte das Greifvogel-Schutzzentrum Grifon auf Cres 135 Geier retten und aufpäppeln. Ein Großteil der Tiere wurde anschließend wieder freigelassen, drei davon fanden im Zoo von Zagreb ein neues Zuhause.

Die Tierschützer erklären: „Wir sind glücklich und stolz, denn ohne unsere Hilfe wären die Geier jetzt tot.“

Neben Geiern hat die Vogelschutz-Station in Crnika auch zahlreichen Eulen, Bussarden, Adlern und Falken das Leben gerettet.

Geier in Kroatien
Foto: Unsplash / Pixabay

Hilfe von internationalen Freiwilligen

Freiwillige Helferin im Greifvogel-Schutzzentrum Grifon auf Cres
Foto: Grifon centar za zaštitu ptica grabljivica

Diese erfolgreichen Rettungsaktionen wären ohne die Hilfe ehrenamtlicher Mitarbeiter nicht möglich gewähren. In den vergangenen vier Jahren hatten sich 220 Freiwillige aus 17 Ländern für das Greifvogel-Schutzzentrum Grifon auf Cres stark gemacht.

Sie kamen aus Kroatien, Ungarn, Lettland, Österreich, Italien, Polen, Tschechien, Großbritannien, Israel, Malta, Irland, Frankreich, Deutschland, Belgien, Indien, der Schweiz und den Niederlanden.

Unter den Freiwilligen befanden sich beispielsweise Studierende des britischen Wakefield College oder Schüler eines Nürnberger Gymnasiums, die sich am Projekt „Schule in der Natur“ beteiligt hatten.

„Wir danken sowohl unseren freiwilligen Helfern als auch den Spendern, denn ohne sie wären die Rettungsaktionen der Greifvögel nicht möglich gewesen“, betonen die Vogelschützer von NGO Grifon.

Foto:Grifon centar za zaštitu ptica grabljivica

Wie geht es weiter ohne das Greifvogel-Schutzzentrum Grifon?

All dies ist seit wenigen Tagen Vergangenheit – ein herber Rückschlag für den Vogelschutz auf der Insel Cres und den Erhalt der Arten im Allgemeinen! Die Betreiber der Greifvogel-Rettungsstation geben jedoch nicht auf, um Geier und andere Vogelarten in der Region Kvarner vor dem Aussterben zu bewahren.

Laut eigenen Angaben werden sie versuchen, ein internationales Projekt ins Leben zu rufen: Futterstationen – sogenannte „Geier-Restaurants“ – entlang der Flugroute zwischen den Alpen und Griechenland.

Darüber hinaus wollen sie Fonds einrichten, um die Brutgebiete der Geier auf den Kvarner Inseln (die letzten in Kroatien!) zu schützen und die Population zu überwachen.

Im Učka- und Biokovo-Gebirge, entlang des Flusses Cetina, in den Nationalparks Paklenica und Krka sowie in den Bergen im Hinterland von Dubrovnik sollen Geier-Paare neu angesiedelt werden. So hofft man, den früheren Vogel-Kolonien neues Leben einzuhauchen. Diese Schritte seien notwendig, denn in nur wenigen Jahren habe sich die Anzahl der brütenden Geier-Paare in der Kvarner Bucht von 140 auf 90 reduziert!

Trotz der Schließung betreibt das Greifvogel-Schutzzentrum Grifon weiter seine Facebook-Seite, wo man den Einsatz der tatkräftigen Tierschützer auch in Zukunft unterstützen kann. (as)

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Autor

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Annika Senger
Annika Senger ist Gründerin und Chefredakteurin des Reise- und Kulturportals Kroatien-Liebe. Die passionierte Bloggerin und Reisevermittlerin interessiert sich für Reisen, Musik, Literatur, Sprachen, Kochen und Fotografie.
Adresse: Berlin, Deutschland

Kommentare

Susanne petrini
3. Januar 2017
Hallo, wo finde ich denn die Geierhilfe bei Facebook.? Danke, s.petrini
Annika Senger
3. Januar 2017
Die Facebook-Seite ist im Artikel verlinkt (fett blau). Hier noch einmal der Link: https://www.facebook.com/grifoncentar/

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