Wie wunderbar Segeln von Zadar nach Dugi Otok ist, habe ich im Sommer 2016 mehrfach von Kunden gehört – all die zufriedenen Menschen, die den Tagesausflug bei Kroatien-Liebe gebucht hatten. Selbst diese Erfahrung zu machen, ist also für mich ein Muss, denn welcher ehrliche Reisevermittler verkauft schon gerne die Katze im Sack?
Ich logiere in einem Apartment über dem Büro des Veranstalters in Borik und bekomme wie alle anderen Teilnehmer einen schnellen, zuverlässigen Transfer zum alten Stadthafen von Zadar. Der Fahrer Ante nimmt mich gegen 8:45 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Haus in Empfang.
Segeln von Zadar nach Dugi Otok mit Kleingruppe
Skipper Petar und eine fünfköpfige Familie aus Irland warten schon um 9 Uhr an Bord des Segelboots, wo nur noch ich und ein junges, deutsch-kroatisches Paar aus NRW zusteigen. Wir sind also eine kleine, feine Gruppe – kein Massentourismus, um den ich immer strikt einen Bogen mache und hier auch nicht anbieten möchte.
Sitzplätze gibt es am Heck unter der Sonnenüberdachung, wo Petar das Segelboot zum Naturpark Telašćica steuert. Die meiste Zeit relaxe ich aber mit Jenny, der irischen Mutter und deren Kindern, am Bug. Mein Lieblingsplatz auf Booten: Dort vorne habe ich das traumhafte Meer am besten im Blick, fühle mich frei und mit den Elementen im Einklang!
Schuhlos relaxen am Bug
Unsere Sachen, die wir nicht brauchen, verstauen wir in der Kabine, wo es eine Küche, eine Sitzecke, ein Schlafgemach und eine Toilette gibt. Hier unten lasse ich während der gesamten Segeltour meine Sandalen. Kaum bin ich an Bord, erklärt mir nämlich Petar, dass Straßenschuhe nicht gut für das Boot seien. Meine haben einen Mini-Absatz, sind aber weit von High Heels entfernt. Schnell merke ich, dass es eh viel bequemer ist, sich barfuß auf dem Schiff zu bewegen.
Segelausflug durchs Archipel von Zadar
Segeln von Zadar nach Dugi Otok beginnt mit Kurs auf Ugljan und Pašman. Die zwei Inseln sind verbunden durch eine 16,5 Meter hohe Brücke, unter der wir mit dem Boot hindurchschippern.
Am Ufer sehe ich hübsche, beschauliche Orte wie aus dem Bilderbuch, wo während der Hauptsaison im Juli und August nicht so viel hektischer Betrieb herrscht wie am Festland.
Segeln mit Motor und Wind
Zu Beginn der Segelpartie lässt Petar die ganze Zeit den Motor laufen. Es weht einfach nicht genügend Wind, um die Segel zu hissen! Er sagt, dass die Strecke von Zadar nach Dugi Otok zu lang sei, um sich bei diesem Ausflug nur von der Kraft des Windes treiben zu lassen.
Zwischendurch kommen wir aber immer wieder in den Genuss des echten Segelns. Wenn eine etwas kräftigere Brise weht und das Boot schön über die Wellen schaukelt, schaltet Petar die Maschinen aus und lässt das Lüftchen in die Segel blasen – eben das, was uns so sehr an diesem Ausflug gereizt hat.
Surreales Inselparadies in der blauen Adria
Ja, ich bin unendlich glücklich, dass ich beim Segeln von Zadar nach Dugi Otok mit dabei sein kann! Spätestens als wir die kargen Kornati Inseln erreichen, wirkt die Landschaft surreal. An diesem klaren sonnigen Tag küsst die Adria den blauen Himmel. Die Grenze zwischen Meer und Firmament verschwimmt und dazwischen liegen spärlich bewachsene, sandbraune Inseln, die auch aus dem Norden von Schottland stammen könnten. Eine fast unwirklich wirkende Welt!
Zwischen dem Nationalpark Kornati und Dugi Otok sind viele Segelboote unterwegs. Möglicherweise tummelt sich auf den Yachten der eine oder andere Hollywood-Star. In diesem Gebiet seien keine Paparazzi unterwegs, so dass auch die Promis ungestört Urlaub machen könnten, erzählt Petar.
Salzsee und Teufelsklippen in Telašćica
Am Ufer des Naturparks Telašćica haben schon ein paar andere Segel- und Ausflugsboote angelegt. Hier warten zwei Attraktionen: der Salzsee (Jezero Mir) und die majestätischen Teufelsklippen. Beide erreicht man innerhalb von fünf Minuten zu Fuß.
Am türkisen See, der aussieht wie eine Kulisse aus einem Karl-May-Film, stelle ich mit Entsetzen fest, meine Badeschuhe vergessen zu haben. Das Ufer ist doch recht steinig! Mit höchster Vorsicht tapse ich ins Wasser und schaffe es irgendwie, das Bad ohne Kratzer an den Füßen zu überleben.
Wir haben zwei Stunden Aufenthalt – Zeit genug, um in Ruhe im See und im Meer zu baden. Das salzige Seewasser ist einige Grad wärmer als die Adria und auch bei anderen Ausflugsgästen extrem beliebt.
Spaziert man ein bisschen weg vom Trubel, findet man ein lauschiges Plätzchen und wenn wir mehr Zeit hätten, könnte man den See sogar zu Fuß umrunden.
Ich will aber auch die Klippen bewundern, im Meer planschen und zwischendurch eine Kleinigkeit essen. Für das leibliche Wohl sorgen zwei Restaurants an der Anlegestelle. Ich habe schon Proviant dabei und gönne mir als Erfrischung ein Eis. Wer bei mir bucht, sollte beachten, dass beim Segeln von Zadar nach Dugi Otok keine Verpflegung dabei ist.
Sonnen und relaxen mit Wein und Bier
Auf dem etwa dreieinhalbstündigen Rückweg vom Naturpark Telašćica sonne ich mich, drehe ein paar Instagram-Videos, plaudere mit den anderen Gästen und verspüre riesige Lust, vom Boot ins Meer zu springen. Das nasse Vergnügen bleibt mir leider verwehrt – mein einziger Wermutstropfen bei diesem Segelboot-Ausflug!
Kurz bevor wir ein paar Minuten nach 18 Uhr wieder im Hafen von Zadar einlaufen, spendiert uns Petar Bier und Wein. Wirklich ein würdiger Abschluss einer rundum gelungenen Segelpartie nach Telašćica, die Ihr in der Ausflugs-Kategorie für 56 Euro pro Person buchen könnt. Eine Investition, die Euch auf jeden Fall unvergessliche Momente in Kroatien bescheren sollte! (as)
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